HISTORISCHEN HÜTTEN
Spuren zu Orten der Erzverarbeitung, die in der Anfangsphase in der Regel in unmittelbarer Nähe der Grube erfolgte, finden Sie in dieser Aufstellung nicht. Mit dem Vordringen in größere Tiefen rückten die Schächte weiter auseinander und ihre Förderleistung stieg. Die Hütten mussten leistungsstärker werden und folgten ebenfalls einem Konzentrationsprozess zu weniger Standorten hin.
Die Kategorie
HISTORISCHEN HÜTTEN beschreibt Stätten, an denen beginnend etwa mit dem 15. / 16. Jahrhundert das Kupfer erschmolzen wurde. Von vielen dieser Hütten sind heute nur noch die Schlackenhalden und wenige bauliche Reste zu finden.
Einige Standorte aus dieser Frühzeit wurden im Zuge des Konzentrationsprozesses weiterentwickelt, erweitert und um neue Technologien bereichert neben den beiden Mansfelder Großhütten bis in das 20. Jahrhundert hinein betrieben als die – HÜTTEN DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS.
In "MANSFELD Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens" Band I (Seiten 207/208) wird zur Historie ausgeführt: Wie die Anfänge des Bergbaues, so sind auch die Anfänge der Verhüttung des Kupferschiefers in Dunkel gehüllt. Es ist nur eine Vermutung, dass nach der sagenhaften „Hettstedter Entdeckung" sich Abbau und Verhüttung des Schiefers schnell entfaltet und auf das Gebiet um Mansfeld und Eisleben ausgedehnt haben. Manche Bearbeiter nehmen aufgrund angeblich fehlender Belege allerdings einen über 200 Jahre währenden Stillstand der Kupfergewinnung im Anschluß an die „Entdeckung" an. Da jedoch aus der Mitte des 14. Jahrhunderts urkundliche Nachrichten zur Kupferschieferverhüttung vorliegen, diese Epoche aber wegen Pest und verheerender kriegerischer Auseinandersetzungen im Mansfelder Raum nur sehr ungünstige Bedingungen für eine wirtschaftliche Tätigkeit bot, darf angenommen werden, daß auch zuvor, im 13. und im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts und bei nicht schlechteren äußeren Bedingungen, Kupferschieferabbau und -verhüttung lebensfähig waren. Sicher hingegen ist, daß Abbau und Verhüttung des Schiefers sich gegenseitig bedingen, das Eine ohne das Andere nicht möglich ist, und ebenso steht fest, dass mit Beginn des Kupferschieferabbaus um 1200 die Verhüttung in der Weise stattgefunden hat, wie sie aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts mit ausreichender Genauigkeit bekannt ist; eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Daraus ergeben sich einige Erkenntnisse zum vermuteten Ablauf der ersten Phase der Kupferschieferverhüttung, wobei bedeutsam ist, dass die ältesten urkundlichen Belege nicht den Bergbau, sondern die Verhüttung betreffen. So werden
- 1342 die Hütte zu Heiligenthal,
- zwischen 1320 und 1360 (die Urkunde läßt sich nicht eindeutig datieren) „Eisleber Kupfer",
- 1367 eine Schmelzhütte bei Eisleben,
- 1384 eine Hütte zwischen Wimmelburg und Eisleben
- und ein ehemaliger (Kupfer?-)Hammer „über der Klippe" (Eisleben)
- 1387 zwei Hütten der Hettstedter Hüttenmeister an der Eine sowie
- 1430 ein „Hüttenhof“ in der heutigen Innenstadt Eislebens
genannt."
Der Artikel "Die Mansfelder Hüttentechnologie im Spiegel der Jahrhunderte" vermittelt einen Überblick über diese Entwicklung von den Anfängen bis in die Neuzeit aus Sicht der Veränderungen von Technik und Technologie.
Der Hüttengrund bei Helfta beschreibt einen weiteren historischen Standort.
* Ein Klick auf das Bild der Oberhütte öffnet eine Karte mit historischen Hüttenstandorten. (Übernommen aus MansfeldBand I - Seite 217 und auf eine © OpenStreetMap übertragen - Angaben ohne Gewähr.)
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Stand 01/2019