2008-1 Zwei große Katastrophen auf dem Zirkelschacht - Das Jahr 1907 - zwei Katastrophen auf den Zirkelschacht

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Das Jahr 1907 - zwei Katastrophen auf den Zirkelschacht

Der am Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb gegangene Zikelschacht, der zum Hirschwinkler Revier der Berginspektion III gehörte, stellte auf Grund der sehr guten Verkehrsverhältnisse und mit einer Belegschaft von ca. 2.000 Mann eine sehr wichtige Schachtanlage dar. Deshalb trafen die im Zirkelschacht eingetretenen Unfälle und Vorkommnisse den Mansfelder Bergbau besonders hart. Von den im Jahr 1907 eingetretenen 19 tödlichen Unfällen ereigneten sich allein 5 tödliche Unfälle auf dieser Schachtanlage. Zu einem sehr schweren Unfall, bei dem vier Bergleute ihr Leben verloren, kam es am 8,August 1907. Es handelt sich um das schwerste Seilfahrtsunglück in der Geschichte des Mansfelder Kupferschieferbergbaus.

Förderkorb

Aus den umfangreichen Unfalluntersuchungsberichten ist zu entnehmen, dass der im Zirkelschacht niedergehende Förderkorb durch unzeitiges und einseitiges Wirken der Fangvorrichtungen bei ca. 150 Meter Teufe an den Führungsseilen hängenblieb. Durch die sich ruckartig einstellende Schräglage des Korbes hob sich eine Türhälfte einer Etage des Förderkorbes aus den Angeln. Dadurch stürzten vier Mann mit der Türhälfte in den 500 m tiefen Schacht. Auf den zwei Etagen des Förderkorbes, auf denen sich jeweils 10 Bergleute befanden, wurden insgesamt acht Männer verletzt. Die vier tödlich Verunglückten stammten aus Klostermansfeld. Die Unfalluntersuchung nahm die Seilfahrtkommission der Abteilung Halle vor. Man konnte den Unfall so weit rekonstruieren, dass der von vier Führungsseilen geführte Förderkorb ins Schlingern/Tanzen kam. Daraufhin wurde ungleichzeitig und ungleichmäßig die Fangvorichtungen ausgelöst. Die Seilfahrtsexperten kamen zu der Aussage, dass ohne diese Fangeinrichtungen der Unfall nicht eingetreten wäre. Weiterhin konnten sie Wiederholungen derartige Unglückfälle nicht ausschließen. Eine Analyse der Seifahrtsvorkommnisse im Mansfelder Kupferschieferbergbau führte zu der Aussage, dass die bergamtlich zugelassenen Fangeinrichtungen für die Führungsseile "im Mansfeldschen bis jetzt mehr Schaden als Nutzen gebracht haben". In der Konzequenz der Ungtersuchungsergebnisse wurde von der Seilfahrtskommission empfohlen, die Verwendung von Führungsseilen auf Schachtteufen von höchstens 500 m zu beschränken. Eine Ausnahme sollte aus ihrer Sicht nur die Schachtförderung bei Abteufarbeiten sein.

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