[139] Haldenlandschaft Froschmühlenstollen (Lutherstadt Eisleben, in der Helftaer Flur)

Objektbeschreibung

Stollenverlauf und Halden im Bereich des Mundloches (Foto Dr. S. König)

Mit der Auffahrung des Froschmühlen-Stollens wurde im Jahr 1698 in der Nähe der Ortschaft Lüttchendorf begonnen. Das Mundloch (Tagesöffnung) des Stollens liegt in einem Niveau von ca. +97 m NN in sichtbarer Nähe zur B 80. Die Gesamtlänge des Froschmühlen-Stollens beträgt 13,6 km. Auf dieser Gesamtstrecke wurden 81 Lichtlöcher abgeteuft. Die Stollenauffahrung wurde im Jahr 1857 in Höhe des Lichtloches 81 [096] in Klostermansfeld erfolgreich beendet.

Der Froschmühlen-Stollen ist einer der bedeutendsten Stollen im Mansfelder Bergrevier.

Im ersten Abschnitt des Froschmühlen-Stollens, vom Mundloch bis zu den Lichtlöchern 36 und 37 (Strecke von ca. 3,3 km Länge), musste der Stollen die hangenden, d.h. die oberhalb des Kupferschieferflözes liegenden Gesteine durchfahren. Es handelt sich vielfach um Lockergesteine, die von den Bergleuten aufgrund ihrer lockeren Beschaffenheit und der starken Wasserführung als „schwimmendes Gebirge“ bezeichnet wurden. Sie bereiteten bei der Auffahrung und bei der Unterhaltung dieses Stollenabschnitts große Schwierigkeiten. Erst nach den Lichtlöchern 36 und 37 wurde das Kupferschieferflöz angetroffen.

Die ausgewählte Haldenlandschaft der Lichtlöcher des Froschmühlen-Stollens in der Helftaer Flur prägt eindrucksvoll das Bild der Landschaft am Nordrand des Hornburger Sattels. Ihre Lage, perlschnurartig angeordnet, zeichnet dem Betrachter den Verlauf des Froschmühlen-Stollens vom Mundloch in der Eisleber Aue bis zu den bewaldeten Höhen des Hornburger Sattels nach. Diese Lichtlöcherhalden sind aufgrund der geschütteten Gesteinsmaterialien (z.B. Sande, Kiese, Schluff sowie Sand- und Schluffsteine des Buntsandsteins) gegenüber den schwermetallhaltigen Abbauhalden relativ vegetationsfreundlich. Durch ihren Baum- und Pflanzenbestand hebt sich diese Haldenlandschaft der Lichtlöcher deutlich von den schwermetallhaltigen Abbauhalden des Kupferschieferbergbaus ab.

Ausgewählte Haldenlandschaft des Foschmühlen-Stollens in der Zeit der Rapsblüte (Foto Dr. S. König
Ausgewählte Haldenlandschaft des Foschmühlen-Stollens mit der B 180 und dem bewaldeten Hornburger Sattel im Bildhintergrund (Foto Dr. S. König)

 

Ausschnitt aus der Karte von BRATHUHN,
entworfen im Jahr 1857;
Bearbeitet durch Dr. S. König
Ausschnitt aus der Geologischen Karte der
Deutschen Demokratischen Republik; Blatt Erdeborn –
Herausgegeben 1972; (Veröffentlichung gestattet
mit freundlicher Genehmigung durch das
LAGB Sachsen-Anhalt),
Lage der Halden des Froschmühlen-Stollens
bearbeitet durch Dr. S. König

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Informationsquellen / weiterführende Literatur:

MANSFELD – Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens, Band 3: Die Sachzeugen Herausgegeben vom Verein Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. und vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Seite 142 bis 144; Lutherstadt Eisleben und Bochum 2008

JANKOWSKI, G.: Stollen im Mansfelder Bergbezirk; Heft 5, Herausgegeben vom Helbraer Heimatverein e.V., Helbra 2002

(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)


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