[037] Friedeburger Hütte

Objektbeschreibung

Die Schieferschmelzhütte (Rohhütte) wurde 1741 im Nordostwinkel zwischen Schlenze und Thaldorfer Bach in der Nähe von Friedeburg errichtet. Die Bäche lieferten die notwendige Wasserkraft für die energetische Versorgung der Hütte. Der Kupferschiefer kam aus dem in der Nähe erschlossenen lokalen Erzabbaugebiet.

Parallel zur Entstehung von Bergbau- und Hüttenanlagen entstand die Wohnsiedlung „Friedeburger Hütte" Sie ist neben Schmalzerode die einzige montanistische Ortsgründung im Kupferschiefergebiet.

Schon 1744 gehen Bergbau und Hütten in das Eigentum der Rothenburger Gewerkschaft über, unter deren Leitung auch die Friedeburger Hütte weiterhin arbeitete.

Ab 1810 kommt es zur Verwendung von Koks anstelle von Holzkohle. Die Leistung der Hütte erreicht in dieser Zeit 3.000 - 5.000 t Erzdurchsatz im Jahr. Die Entsilberung des Kupfer erfolgt in Neustadt an der Dosse und ab 1815 auf der Saigerhütte in Hettstedt.

Friedeburger Kornflaschen (19. Jahrhundert)
(MansfeldBand2)

Wie auf allen Hütten der Umgebung erlangt die Nutzung der Schlacke, zum Beispiel für Baumaterial, eine große Bedeutung. So verwendet man ab 1860 eiserne Formen zur Herstellung besonders maßhaltiger „Wickelsteine". Aus solche maßhaltigen Steine bestehen die als „Kornflaschen" bekannten unterirdischen Getreidesilos, die auch heute noch zum Teil am Westrand des Ortes zu sehen sind.

Ab 1820 kommt es zur Einstellung des umliegenden Bergbaues. Das Erz musste aus der Umgebung westlich Gerbstedt herangebracht werden. Nach der Errichtung der Krughütte bei Eisleben war ausreichend Schmelzkapazität vorhanden, um die Friedeburger Hütte 1871 schließen zu können.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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